Mittwoch, 29. Februar 2012

Zukunftsbilder 

Die ZEIT hat in ihrer Online-Ausgabe einen Themenbereich "Geboren 2012". Interessant geschriebene Artikel, für meinen Geschmack aber teilweise zu optimistisch skizziert.
Das ist nur eine Seite der Medaille, wie ich befürchte.

Und nachdem ich von euch so viele positive Kommentare auf mein Geschreibsel bekommen habe (sowohl hier auf dem Blog als auch außerhalb des Internets), habe ich es einmal gewagt und zu diesem Thema einen Leserartikel an die Redaktion der ZEIT geschickt. Es hat mich besonders gefreut, dass er veröffentlicht wurde.

Wer lesen mag:
Frühlings-Perlchen-Schal

Mal wieder nicht für mich, sondern für eine Freundin mit einem Garn, was sich ganz wunderbar verstricken lässt und sich auch super anfühlt: Drops-Lace, 70% Alpaka, 30% Maubeerseide, Farbe Türkis, Perlchen von der Auftraggeberin ausgesucht.

An dieser Stelle einmal ein wenig Werbung für die Wolldealerin meines Vertrauens für Drops-Garne 
Carolin Crull von Lanade (das Garn leider hier noch ohne Bilder; muss man dann halt die Farbtafeln von Drops direkt anschauen). 

Ein ganz einfaches Muster, was aber - wie ich finde - mit den Perlen sogar wirkt, ohne gespannt zu sein. 
Es fällt wunderbar weich und geschmeidig.


Montag, 27. Februar 2012

Meine Lebensaufgabe

Häppchenweise...
Da die gute Fee mein Wolleaufbewahrungs-schränkchen dazu gebracht hat, dass es nun wegen Überfüllung geschlossen ist, habe ich mal so was für zwischendurch begonnen. 

Muss ja weg, das Zeug...

Ich könnte natürlich die Karos aneinanderstricken, wären nicht so viel Fäden zu vernähen. Aber nö! Ich habe mir in den Kopf gesetzt, eine Regenbogendecke zu machen. Und da muss man halt die Farben entsprechend schieben und umbasteln können.

Freitag, 24. Februar 2012

Es gibt sie doch...

...die gute Fee!

Die schickte nämlich heute einen freundlichen
DHL-Mitarbeiter höchstselbst mit einem Paket zu mir. 


 Ich habe mich so gefreut. Vielen, vielen Dank!



Ich hab dich auch lieb, Barbara! 

Donnerstag, 23. Februar 2012

Mathe-König der Herzen (c)

Irgendwo im Netz schwirrt eine "Verstrickte Dienstagsfrage" herum, deren aktuelles Thema sinngemäß "Wie verhält sich euer Mann/Partner/Lebensabschnittsgefährte/ehrenamtlicher Wollehalter/Trauerbegleiter bei vermurksten, aber ehemals hoffnungsvollen, Projekten/Faxenmacher zu eurer Strickselei" ist. 
Normalerweise mache ich dabei nicht mit (ich vergesse das immer), diesmal eigentlich auch nicht, aber hier ist mal eine intensivste Liebeserklärung fällig.

Zunächst der gefürchtetste aller Sätze nach dem Vorschlag "Lass uns doch am Wochenende einen Dia-Abend von unserem letzten Urlaub machen" (Kennt das noch wer?): 
"Da muss ich etwas weiter ausholen..."
Diesen Satz könnte ich mir sparen, wenn man mich seit der Schulzeit kennen würde. Tun aber die wenigsten. Deshalb müsst ihr da nun durch. 

Es war einmal eine hoffnungsvolle (weil kreative) Bloggerin in spe, die seinerzeit in der Gesamtschule Oberhausen-Osterfeld ihr Abitur machen wollte.. sollte. Ach nee, schon wollte. Ganz toll fand sie Deutsch, Geschichte, Philosophie und ihren Kunst-Leistungskurs (man erkennt schon in etwa die Tendenzen...). Blöd nur, dass man zu dieser Zeit mindestens (heute ist es noch deprimierender) bis zum Jahrgang 12.2 erfolgreich (meint das Erreichen von 1 Punkt, oder als Note 5-) Mathekurse belegen musste. Leider hatte diese Bloggerin in spe schon darum zu kämpfen, diesen einen Punkt für "am Kurs teilgenommen oder so" zu erreichen. Hat nicht an den Lehrern gelegen. Ihr letzter Mathelehrer opferte mehrmals täglich Freistunden, um ihr Nachhilfe zu geben. Es sollte sich herausstellen, dass die arme Schülerin unter Dyskalkulie (ich sach ja immer: Mathe-Legasthenie) litt. Den Mitleidspunkt für "bestanden" erhielt sie dennoch; vermutlich durch das besondere Schönschreiben ihres Namens auf dem Kopfblatt der Klausur, die ansonsten nur Fehler aufwies. 
Ihr ahnt es: diese Bloggerin in spe bin ich gewesen... 
Dreisatz habe ich in der Berufsschule gelernt (und gleich wieder vergessen).

Mal ehrlich: wer braucht eigentlich Mathematik, wenn er kein Mathematiker werden will? Niemand, oder? Ich brauche das echt nicht. Wie viel zwei Pakete Kaffee kosten, wenn nur eins 4.59 Öcken kostet - bitte, das ist doch leicht. Für alles andere habe ich meinen Taschenrechner (auf dem Rechner). Feine Erfindung das. 

"30 M und 32 R re. mit dem dicksten Garn und den kleinsten Nadeln = 10x10cm". So steht es in der Anleitung für einen Rock mit einem interessanten Farbverlauf, ohne Wolle mit Farbverlauf zu haben, sondern fünf Einzelfarben. Nämlich in dem Buch "Stricken Deluxe" von Laura Zukaite, was mir letztens in der Buchhandlung nachgelaufen ist und sich nicht abschütteln ließ. Wollte ich dringend ausprobieren. 
Verschiedenfarbige Wolle gleicher Marke habe ich noch von vergangenen Projekten. Natur, hellblau, blau, graubraun, dunkelgrau. Ich bin gespannt und mache fröhlich eine Maschenprobe. Bei mir ergeben aber schon 20 Maschen und eine Reihenanzahl x 10x10cm. Die Wolle ist halt dicker. Dachte ich mir schon, aber mit soooo einem Unterschied...?
Mathematik brauche ich nicht. Eiskalt erwischt.
Ich: "Mist"
Herr Fadentanz daddelt: "Wassn?" fragt er halb anwesend.
Ich: "Aaaalso hör mal..." er klickt alarmiert auf *Pause*
Ich: "Ich hatte dir doch letztens mal erklärt, wofür eine Maschenprobe ist...?"
Er: "Jaha..." (und überlegt). Ich erkläre es ihm noch mal fix.
Er: "Ach ja."
Ich: "Ja, und nun habe ich folgendes Problem...blablabla..blabla..."
Und er öffnet Excel (bzw. die freie Version von  OpenOffice) und formelt vor sich hin und nimmt mein Buch zur Hand und guckt und liest und tippert wieder ein und *Tadaaaa*, rechnet meine Anleitung um und erklärt mir das Ganze auch noch. Nicht, dass ich jetzt... aber lassen wir das.

Gut, er hat mich ein bisschen ausgelacht, aber damit muss ich wohl leben. Ich habe auch schon mal mit dem Taschenrechner 20% von 100 ausgerechnet und mich hinterher wirklich geschämt. Ich kann also sowas aushalten.

Das war eigentlich meine "Verstrickte Dienstagsfrage".
Bis auf seine Entensitztanzversion, wenn er mein Stricken animiert, kann ich echt nix gegen sagen. 

Mittwoch, 22. Februar 2012

Dinge, die die Welt nicht braucht

Beim heutigen Strickpensum bin ich wieder einmal in diese philosophische Stimmung gekommen und hab so über dies und das nachgedacht. Dabei ist mir aufgefallen, dass ich zu richtig vielen Dingen etwas sagen und schreiben kann. 
Leider nicht so gut, als dass es für einen Leserartikel in z. B. der ZEIT reichen würde. Auch sind die Themen, über die ich manchmal so nachdenke nicht unbedingt das, was man in die Rubrik "Gesellschaftspolitische Wertewandlungen" einsortieren  könnte. 
Das ist einerseits schade, weil die Chance auf diese Weise eine journalistische Karriere für mich in etwa in so greifbare Nähe gerückt ist wie ein Jackpot im Lotto (wenn man gar nicht spielt). Andererseits aber auch gut, weil - wer braucht  schon diese fiesen kritischen Kommentare der Leser? In der Hinsicht bin ich absolut d'accord mit Frau Merkel (aber auch nur in dieser; ihre Klamotten sind furchtbar) und uns einigt eine ganz spezielle Wesensart: Wir können beide aber auch mal so was von ein Gesicht ziehen, wenn jemand doof, dumm, böse und gemein zu uns ist. Können wir nicht drauf, die Angela und ich. Nö!

Und deshalb habe ich beschlossen, dieses mein Blog als Plattform für eine absolutistische Verhaltensweise zu nutzen: Ich.kann.das.hier.einfach.so.tun! Wäre doch Herr von und zu Guttengoogle oder Herr Beowulff genauso schlau gewesen wie ich; ihnen (und mir) wäre viel erspart geblieben.

Da sich jetzt nun wirklich nicht ein einziger mehr wehren kann, mein erstes Thema:


BHs mit durchsichtigen Trägern

Drauf gekommen bin ich durch mein neuestes Projekt. Ich wollte nun etwas Luftiges und Sommerliches machen. Ein bisschen lacig sollte es sein, aber nicht geeignet für einen Schleiertanz. Würde möglicherweise in der Öffentlichkeit nicht ganz gut ankommen und für Herrn Fadentanz ganz alleine zum Auspacken sollte das nun auch nicht werden. Also habe ich mich dann für die Version "Raglan von oben" entschieden, aber nicht so ganz weit oben, dass man problemlos durch Saudi Arabien trampen kann und noch als ehrbar gilt. Der Ausschnitt ist also schon ziemlich weit unten. Oben dran kommt später noch ein Lace-Börtchen mit Perlen, irgend ein Schnickschnack halt. Trotzdem ist der Ausschnitt immer noch ziemlich weit unten. Und da ich nicht über die Mittel verfüge, mir einen internen Büstenhalter operieren zu lassen, bin ich wohl oder übel auf die herkömmliche Nummer angewiesen.

Oh.Mein.Gott! da wird man die BH-Träger sehen, sprach dieses kleine kulturell geprägte Stimmchen in meinem Kopf (ich habe das immer noch nicht ganz töten können, obschon es leiser geworden ist). Wie wäre es denn mit durchsichtigen Trägern, die nun praktischerweise schon beim BH-Kauf mitgeliefert werden?

Ich frage jetzt mal ganz ehrlich: Wem, um alles in der Welt, ist sowas Dämliches eingefallen?
Sind die Dinger unsichtbar? Nein, man sieht sie noch genau so wie herkömmliche Träger. Ich bin sogar der Meinung, dass man die noch deutlicher sieht: Guck mal, die versucht zu verstecken, dass sie einen BH trägt. Höhö...
Und was soll diese Verschämtheit angesichts von Bademode, die aus drei winzigen Dreiecken besteht? Das ist manchmal wirklich kein schöner Anblick, aber ein vorblitzender BH-Träger soll nicht in Ordnung sein (Oh Gott, man sieht meine Unterwäsche!)?

Nix da! Und deshalb habe ich die noch in Verkaufsverpackung eingeschweißten Plastikträgerchen der letzten Käufe endlich mal entsorgt.
So!

Donnerstag, 16. Februar 2012

Abendstern 
(...und das hat an dieser Stelle nichts mit Astronomie zu tun)

Ich bin momentan sehr fasziniert von filigranen Arbeiten. Und da ich noch eine weitere große Liebe habe (sowohl literarisch als auch in der filmischen Umsetzung), hier mal eine Verbindung von Lace und Perlen zu meiner Interpretation von Elementen eines Filmkostüms. 

Wie sich das letztendlich entwickelt, weiß ich selber noch nicht so genau; 
ich lasse mich da mal von mir selber überraschen... :)


Teil des Ärmels

Das Fädchen rechts oben, was sich so fiese in das Lochmuster gemogelt hat,
ist kein Fehler, sondern eines der GZVFs (gemeine zu vernähende Fäden)

Das Garn ist Lace Merino von Lana Grossa, verstrickt mit zwei Sorten Perlen.

Freitag, 10. Februar 2012

Der Fotomacher

Ich will doch nun mal eine Hommage an den
Fotografen meines Herzens machen...

Schuhimpressionen (c) MacStain

Ganz nebenbei kann man auch sehen, dass das Sommerkleid 
durchaus auch in sibirischen Wintern mit Stiefeln zu tragen ist. 

Mittwoch, 8. Februar 2012

Februar-Socken

Eigentlich sollten sie "Krokusse im Februar" heißen, nun sind es leider "Eisblumen" geworden.
Meine armen Krokusse...

Eisblumen

Leider war das Drops-Muster dann doch nicht so meins, deshalb habe ich es nur für das Bündchen verwendet.
Wolle: Discounter-Sockenwolle (Schurwolle, Baumwolle, Plastik)

Dienstag, 7. Februar 2012

Eiszeit

Bis zur Unkenntlichkeit vermummt kämpfte sich die Heldin durch die Kältewüste der Eiszeit. Würde sie hier aufgeben, das wusste sie, müsste sie für lange Zeit in der Einsamkeit ihrer Behausung darben und leiden. Mit letzter Kraft schleppte sie sich durch die Schluchten aus Stein und Eis, der Frost glitzerte rings herum. Es wäre so einfach gewesen, einfach aufzugeben. Doch sie hielt durch.
Und die Jagd war erfolgreich.





Abmahnung

Sehr geehrtes Personal,
mit Bedauern musste ich feststellen, dass Sie Ihren Verpflichtungen, Ihrem Besitzer ein ausreichendes Maß an Zuwendung wie Wärme etc. zu geben,  nicht in erwarteten Maße nachgekommen sind. 
Ich sah mich daher gezwungen, selbst geeignete Maßnahmen zu ergreifen und diese schöne dicke Jacke in meine Reichweite zu ziehen, damit ich mir daraus eine Höhle bauen konnte.
Mit freundlichen Grüßen
der Loki





Montag, 6. Februar 2012

Ohrenmütze

Ein Hobby von Herrn Fadentanz ist es, in Facebook nach lustigen Bildern zu suchen. Am Wochenende hörte ich plötzlich vom anderen Rechnerplatz ein Lachen und den Satz "Ich weiß, was du mir stricken kannst".
Das ist  sehr ungewöhnlich. Der Mann ist ein mobiles Kraftwerk und in normalen Parametern seiner Betriebstemperatur läuft er auch schon mal im Winter im T-Shirt rum (momentan nun nicht, aber ansonsten überdurchschnittlich oft). Ihm vorzuschlagen, etwas Schönes, Kuscheliges für ihn zu stricken ist also fatal, denn alleine der Gedanke führt kurz von den Warpkernbruch.

Ich stehe also auf und gucke auf seinen Monitor, ganz in Erwartung, dass ich da nun irgend einen Blödsinn sehe. Und was soll ich sagen: Ich sehe irgend einen Blödsinn.

Da haben wir sie also:
Die Ohrenmütze für Leute, denen eine Mütze zu warm ist, denen aber manchmal die Ohren frieren, wenn die übliche Rauchpause im Büro ansteht und wir quasi momentan in Sibirien leben...

Sonntag, 5. Februar 2012

Tapas-Abend

Selbstgemachtes Kräuteröl, Sommer 2011,
(2011 war ein guter Jahrgang für meine Kräuter)
Tomaten leider nur Gemüsedealer 

Ich bin ja ein Fan der mediterranen Kultur. Das heißt natürlich, dass ich auch die entsprechende Esskultur als absolutes Erlebnis empfinde: Kleine kulinarische Schweinereien, unterschiedlich zubereitete Winzigkeiten, die den Gaumen auf ganz konträre Arten kitzeln. Zwischendrin ein Stück frisches Brot: perfekt. Ein winziger Stilbruch ist vermutlich, dass ich kein Weintrinker bin. Herr Fadentanz auch nicht; da ergänzen wir uns wirklich perfekt. Ein kühles Helles, ein trübes Weizen und wir freuen uns...
Mein persönlicher Vorteil ist, dass ich so ziemlich alles essen kann, ohne groß an Gewicht zuzulegen. Herr Fadentanz ist mir da sehr ähnlich, also er isst auch gerne alles, was ihm schmeckt ohne Rücksicht auf Verluste - aber da hört dann unsere Gemeinsamkeit auf. Egal, irgendwas ist halt immer :)

Was würde also näher liegen, bei einer Freundin, die gerne kochen lernen möchte, einen Tapas-Abend zu veranstalten. Meine Güte, haben wir geschlemmt. 

Während also die Männer im Wohnzimmer saßen und ...ja... was Männer halt so tun: ins Feuer starren, die letzte Mammut-Jagd besprechen , oder so (ich habe da keine Ahnung; die scheinen halt immer sehr kommunikationsfrei vor sich hin zu sitzen), haben wir Frauen in der Küche gestanden und Feines zubereitet:

(der Koriander war das absolute Highlight daran; frischer wäre gut gewesen, aber wir hatten nur getrockneten in Staubform)

(die Soße wird mal angetestet als Dip für das Smoker-Fleisch im Sommer)

Pflaumen im Speckmantel (der Klassiker wie ich finde. Sagenhaft, wie gut das schmeckt!)

Melone (leider nicht die Zeit, von daher auch nicht richtig sonnig im Abgang)
Kaktusfeigen
grüne und schwarze Oliven mit Knoblauch
frisches Baguette
Pinâ-Colada-Quarkspeise (meine Erfindung)

ein kleiner Eindruck... könnt ihr das riechen? ;)

Und Nina mit meiner Elfenstille, die ich ihr geschenkt habe. 
Sooo schön  und zu ihr passend. :)